michael lissek

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alle pflanzen wollen grün werden.

polnische spargelstecher in brandenburg.

der gegenwart die vergangenheit austreiben

.

"strehler und ich, wir winkten uns zum abschied zu,
und das war das letzte, was ich von ihm gesehen habe.
ich muß annehmen, daß aus ihm eine jener anonymen jüdischen
arbeitskräfte geworden ist, die man erst bis zur erschöpfung
ausbeutete und dann im gesäuberten deutschland als dünger für die langen weißen spargel verwendete, die heute noch auf beiden seiten berlins zum verkauf angeboten werden."

anthony burgess, fürst der phantome.

.

was den spargel betrifft, scheinen alle zufrieden: die produzenten machen dickes geld, die polnischen hilfsarbeiter klagen nicht über niedrige löhne – und der konsument reibt sich die hände. 

aber was ist mit „dem rest“, der, wenn man tiefer fragt, doch immer wieder nach oben treibt? 

eine sendung über den versuch, der gegenwart die vergangenheit auszutreiben. keine reportage, ein akustischer denk- und assoziationsraum. eine neubetrachtung der frage nach "herr & knecht"; eine suche nach dem deutsch-polnischen verhältnis.


 

verwunderliches

"alles ist zaub'risch verworren"

(e.t.a. hoffmann)

 

erstsendung:rbb, kulturradio, 22. juni 2005, 22.05 uhr.

regie: michael lissek

assistenz: adrian bartocha

länge: 52'07

sprecher: bettina kurth, paul sonderegger

ton & technik: monika steffens, bernd bechthold